Buckelwal und Pili Pili
Nicht nur Toni hat Einiges erlebt, auch bei mir in Plett
stand die Zeit nicht still (auch wenn ich nicht 4 Länder in 20 Tagen gesehen
habe). Hier erstmal die Kurzzusammenfassung für die nicht so begeisterten
Leser: Strandtag inklusive Sonnenbrand, Whale Watching, Jeep Safari, tolles
Wochenende in Sedgefield, Radical Raptors und die Wolf Sanctuary standen auf
dem Programm.
Hier hören die faulen Leser jetzt besser auf.
Und ich leg am besten mal mit der Geschichte über die
kostenlose Fahrt nach Plett und zurück los. Franzi (eine andere Freiwillige)
und ich hatten einen extra Off-Day, weil wir endlich Whale Watching machen
wollten. Whale Watching ist natürlich ausgefallen, wie so oft vorher auch. Aber
den Off-Day wollten wir trotzdem nicht verschwenden. Ich meine, es war ja
wunderschönes Wetter und wer will da schon daheim sitzenbleiben. Nur uns stand
eines im Weg: Wir saßen irgendwo im Nirgendwo und unser Fahrer hatte keine Zeit
uns nach Plett zu fahren. Busse sind auch nicht gefahren, weil der besagte Tag
ein Sonntag war. Was also tun ? Die einzige Lösung, die uns offenstand: Trampen
(bevor ich jetzt verurteilt werde, trampen ist in Südafrika Standard und angeblich
tausendmal sicherer als in Deutschland und wir waren ja zu zweit). Also ging es
mit unseren Strandsachen im Gepäck Richtung Straße. Trampen mussten wir
letztlich doch nicht, weil ein Taxi neben uns gehalten hat, als wir noch nicht
mal an der Straße standen und uns kostenlos mit nach Plett genommen hat. Ich
kann euch sagen, im November am Strand zu liegen hat was. Der Sonnenbrand
danach weniger, aber wer hat schon Sonnenbrand, wenn es in Deutschland zum
ersten Mal Minusgrade hat. Barfuß haben wir uns dann später auf den Weg ins
Lookout Deck Restaurant gemacht. Einmal quer durch Plett über den heißen Teer.
Aber es hat sich gelohnt. Es war superlecker und superschön ! Und zum ersten
Mal seit ich in Südafrika bin, habe ich meine heißgeliebten Frühlingsrollen
gekriegt !! Eigentlich sollten wir um 18 Uhr von unserem Fahrer geholt werden…
eigentlich. Vertraue nie der Zeitangabe eines Südafrikaners ! Um 20 vor 9 saßen
wir immer noch im Restaurant. Und unser Fahrer war immer noch beschäftigt und
zusätzlich noch eine 45 minütige Autofahrt entfernt. Unser Glück war, dass
einer unserer Arbeitskollegen mit seinen Freunden zufällig auch im Restaurant
war und uns mit seinem Pick-Up mitgenommen hat. Da der Tag ja an sich noch
nicht verrückt genug war, haben wir noch bei KFC gehalten. Auf dem Weg hatten
wir schon irgendwo einen Einkaufswagen eingesammelt, mit dem dann zwei von den
Chaoten durch den Drive-Thru gefahren sind. Spontan ging’s dann auch noch zu
Wild Spirit, einem Backpacker mit einer richtig coolen Atmosphäre. Irgendwann
haben wir dann schon Sms bekommen mit dem Inhalt „Wo seid ihr ? Wurdet ihr
gekidnappt ?“. Aber uns ging’s super und der Tag war einfach nur grandios. Voller
spontaner Ideen und Zufälle, die einen ereignisreichen und einmaligen Tag
ergeben haben :)
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Plettenberg Bay |
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Lookout Deck Restaurant |
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Ausblick vom Restaurant |
Nach endlosen Versuchen hat dann auch irgendwann Whale
Watching stattgefunden. Neben Delfinen, unzähligen Robben und einem
See-Elefanten (die es eigentlich nur in der Antarktis gibt, aber einer hat sich
nach Plett verirrt) haben wir tatsächlich zwei Buckelwale mit je einem Kalb
gesehen. Immer mal wieder hat die Schwanzflosse rausgespitzt oder die Fontäne
gespritzt. Ein richtig beeindruckendes Erlebnis, mal so nah an diesen großen
Tieren dranzusein !
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Robben !!! |
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Delfine |
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Ja, das ist ein Buckelwal |
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Buckelwal mit Kalb |
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See-Elefant |
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Franzi und ich |
Buckelwale waren nicht die einzigen faszinierenden Tiere,
die wir gesehen haben. Bei einer
Jeep-Safari im Plettenberg Bay Game Reserve durften wir schon am nächsten Tag Löwen
live erleben. Ich dachte ja schon, auf dem Pferd wäre es schwer gewesen, Bilder
zu machen. Auf dem Jeep war es ähnlich schwer, wenn nicht sogar schwerer ein nicht
verwackeltes Bild zu kriegen. Zumindest während der Fahrt. Zum Glück haben wir
aber immer wieder gehalten, damit wir doch noch schöne Bilder von Löwen &Co
kriegen konnten.
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Mein Lieblingsbild :) |
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Jeep-Safari |
An einem Wochenende haben Franzi und ich beschlossen, nach
Sedgefield zu fahren. Das ist ein kleines Städtchen an der Garden Route. Dort
haben wir in der Afrovibe Lodge geschlafen, einem Backpacker direkt am Strand.
Wir sind quasi aus der Tür raus und standen im Sand. Das lädt einfach zu langen
Strandspaziergängen ein. Und wenn dann auch noch die Sonne scheint: Perfekt ! Was
allerdings echt merkwürdig und auch ziemlich widerlich war, waren die Quallen,
die überall lagen. Die waren einfach riesig ! Und da waren immer so komische
kleine Wasserschnecken, keine Ahnung, was das eigentlich war, die anscheinend
Quallen fressen. Hinter dieses Rätsel sind wir nie gekommen, aber wir haben mal
ein Bild davon gemacht. Nur zur Sicherheit mal dokumentieren. Vielleicht kann
man es ja irgendwann mal brauchen. Und wenn es nur für den Blog ist und um euch
zu zeigen, was für merkwürdige Sachen da am Strand waren.
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Wunderschöner Strandspaziergang |
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Die ekelhafte Qualle |
Zu dem Backpacker gehört die Pili Pili Beach Bar, die an den Strand anschließt und auch ein paar Tische im Sand hat. Wer hat schonmal Pizza gegessen, während man die Zehen durch Sand streifen lassen konnte ? Ganz genau Franzi und ich. Und weil die Pizza so unglaublich lecker war, haben wir das gleich am nächsten Abend wiederholt. Nach dem Essen war in der Bar noch Einiges los. Wir hatten richtig Spaß und haben uns auch an Beer-Pong versucht. Natürlich haben wir auch wieder Deutsche getroffen… wie überall hier in Südafrika. Man wird sie einfach nicht los :D Und so ein kleines Highlight war dann, als uns in einer anderen Bar ein Barkeeper mit Cowboyhut den Gangnamstlye-Tanz vorgetanzt hat. Glaubt mir, so was Witziges und Skuriles zugleich hab ich selten gesehen. Wir waren fast die einzigen Gäste in der Bar und mitten auf der Tanzfläche hüpft dieser Barkeeper rum und zwar ganz genauso wie der kleine dicke Chinese im Videoclip. Es war einfach nur zu gut ! Und ich hab mich danach echt geärgert, dass ich das Ganze nicht gefilmt habe.
In Sedgefield gibt es keine besonderen Dinge, die man sich anschauen muss, aber es gibt trotzdem viele verschiedene Angebote an Aktivitäten. Ich konnte auch endlich etwas machen, was mich schon lange gereizt hat: Paragliden. Also hieß es für mich ab auf „Cloud 9“, den nächstbesten Berg, und los ging’s. Und es hat sich echt gelohnt. Ein wahnsinns Blick über Sedgefield, Umgebung und natürlich das Meer und die ganze Zeit Wind im Gesicht. Es war echt toll ! Danach lagen Franzi und ich aber auch nicht faul rum, sondern waren in einer Lagune tuben und ich habe mich danach noch ans Wakeboarden gewagt. Das Ziel war zu stehen. Und… Trommelwirbel… nach ein paar Versuchen stand ich tatsächlich und konnte über das Wasser gleiten und konnte sogar ein paar Mal von rechts nach links wechseln. Allerdings ging das nur bis zur ersten richtigen Kurve gut, weil da hat es mich dann ins Wasser gehauen. Aber wenn man es einmal raushat, geht es wirklich und so habe ich dann auch wakeboardened den Weg zur kleinen Bucht zurückgeschafft. Auf sonntags habe ich mich dann mit Thaya getroffen, die zufällig in der Nähe von Sedgefield Freiwilligendienst macht. War echt schön, mal wieder ein bekanntes deutsches Gesicht zu treffen. Und das auf der anderen Erdhalbkugel !
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Die letzten Vorbereitungen werden getroffen.. |
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Und los geht's !!! |
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Tuben |
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Wakeboarden |
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Thaya und ich |
Ja, dieses Wochenende war einfach richtig gelungen und wie ein kleiner Urlaub ! :)
So und jetzt zum letzten Punkt auf der Liste (ja, dann habe
ich alles brav abgearbeitet): An meinen letzten Off-Days ohne Toni waren Franzi
und ich noch bei Radical Raptors und der Wolf Sanctuary. Radical Raptors ist
ein Rehabilitationszentrum für Greifvögel mit einer richtig schönen und interessanten
Greifvogelshow. Ich hatte sogar Eulen auf der Hand. Mr Bones, der Aasgeier, hat
mir dagegen aber ganz schön Angst eingejagt. Wir beide werden wohl nie dicke
Freunde.
Die Wolf Sanctuary war gegen Radical Raptors eher ein
Reinfall. Irgendwie waren die Schafe und Schweine witziger als die schlafenden
Wölfe. Aber naja, immerhin mussten wir dafür keinen Eintritt bezahlen (Freiwillige
zu sein hat was). Und wir haben eine riesengroße Hauskatze namens „Big Red“
kennengelernt. Oh Mann, die war wirklich riesig !!
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Mr Bones |
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Big Red und Franzi |
Und am selben Abend war dann Toni auch schon wieder da und
jetzt können wir euch wieder von unseren gemeinsamen Erlebnissen erzählen. Wir
versuchen uns ranzuhalten, dass ihr nicht wieder so lange auf den nächsten
Eintrag warten müsst (das tut uns im Übrigen echt Leid).
Also dann bis bald und die liebsten Grüße aus Südafrika,
eure Alina
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